Tag 1 | Start in Hohnstein – Wiesloch – Chalon-sur-Saône

Nach einer traumlosen Nacht geht’s raus in die morgendliche Kälte: Die spartanische Dusche liegt versteckt im gegenüberliegenden Gebäude. Immerhin gibt es ausreichend Handtücher.

Dafür werden wir mit einem perfekten Frühstück belohnt. Schon vor der Tür der ‚Brandbaude’ steigt mir der Kaffeeduft in die Nase. Der Blick aus dem Gastraum unserer Herberge vom ‚Balkon der Sächsischen Schweiz‘ über das weitläufige Elbtal ist wunderbar.

Frisch gestärkt geht es pünktlich um 08:30 Uhr runter auf dem Marktplatz von Hohenstein. Ein wenig Volk hat sich versammelt, um den Start der bunten Autos zu bestaunen. Die Organisation ist perfekt, man merkt, dass die das hier nicht zum ersten Mal machen. Der Bürgermeister leiert ein paar einstudierte Floskeln runter und wünscht uns gute Fahrt für unsere 30tägige (!) Wüstenreise. Hups – weiß der mehr als wir?? Drei verkleidete Jecken in schief sitzenden Kostümen betreten die Szene. Ach ja, es ist der 11.11. und der Bürgermeister schwadroniert sogleich von ‚Karnevalshochburg‘. 🤦‍♂️

Pünktlich um 09:30 Uhr beginnt die Startprozedur, jedes Team wird einzeln vorgestellt und los geht’s. Wir gehen als vorletzte Starter von der Rampe durch den Startbogen und ab auf die Landstraße.

Yeah – wir sind unterwegs! Und natürlich dröhnt sofort „BangBang – the Race is On“ von Smokie aus den Lautsprechern. DER Rallyesong schlechthin. Umgehend stellt sich ein erstes Gefühl von Freiheit ein – the Race is On!

Ziel des Tages ist ‚Strecke machen‘: Nürnberg, Karlsruhe, Mulhouse und dann mal sehen. Unterwegs machen wir Kaffeepause in Wiesloch bei Kurt und Katrin. Länger als 20 Minuten dauert der Stop bei meinem Lieblingskommilitonen aber nicht, die Hummeln im Hintern verhindern eine lange Rast.

Also wieder rauf auf die Bahn, weiter Richtung Frankreich. Gegessen wird im Auto, Cord hat reichlich Proviant an Bord. Stullen von Mama Gisela (ok, von gestern – aber immer noch lecker), geschnittenes Gemüse und Müsliriegel. Die obligatorischen Mettwürstchen dürfen natürlich nicht fehlen.

Beim nächsten Tankstopp kräuselt sich die Stirn: Sir Lawrence mag den Motor nicht starten und gibt keinen Ton von sich. Ein junges polnisches Paar hilft zum Glück sofort beim Überbrücken. Hm, irgendetwas scheint mit der insgesamt schrägen Elektrik nicht zu stimmen. An diesem Samstagabend werden wir das Problem aber nicht mehr lösen.

Also fahren wir erstmal weiter, rein nach Frankreich. Der Tross der Rallye lagert direkt hinter der Grenze in Mulhouse, wir wollen aber noch weiter, den fiesen Regen hinter uns lassen. Drei Stunden schaffen wir noch, bis Chalon-sur-Saône, dann sind die 1.000 Kilometer für den Tag voll. Booking findet für uns ein passendes Hotel am Stadtrand das die für uns wichtigen Features Parkplatz und Frühstück bereithält.

An der Hotelbar wird Pinot Noir gereicht, günstig als Flaschenware. Wir quatschen bis Mitternacht und scibbeln dabei ein paar wunderbare Rallyebegriffe. Um Mitternacht ist lichtaus befohlen.

Strecke: ~1.000 Kilometer 

Wetter: Nasskalt, usselig 

Team: Gut gelaunt, es wäre aber besser gewesen, die Grippeschutzimpfung nicht gerade am Tag vor Rallyestart zu machen (Christoph). 🤦‍♂️🤦‍♂️

Sir Lawrence: Batterie kaputt??

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